Die Oberstufe ist in einem eigenständigen viergeschossigen Gebäude untergebracht, welches am Geländeversprung zwischen Gurnigelweg und Thalgutstrasse am Schulhausplatz und der Längsachse sitzt. Dadurch weist das Erdgeschoss zum Schulareal hin eine Überhöhe auf.
Im Erdgeschoss befinden sich Nutzungen mit einer grösseren Öffentlichkeit (z.B. Bibliothek), die mehrfach genutzt werden oder einen direkten, unmittelbaren Bezug zum Schulareal haben müssen (z.B. Werken). Sämtliche durchgestreckten Räume nutzen die resultierende Überhöhe, um ihre Tiefe zu kompensieren. Von dieser Dramaturgie profitieren im Besonderen die beiden Eingangshallen, der Lehrerbereich am südlichen Ende, sowie die Bibliothek am Nordkopf des Gebäudes.
Ein Vordach begleitet das Gebäude auf ganzer Länge. Es setzt unterhalb der Geschossdecke an, so dass direktes Licht in die übertiefen Räume fällt. Ein Belagswechsel und Sitzbänke entlang der Fassade zeichnen den Vordachbereich als Treffpunkt und Aufenthaltsort aus. Er bildet eine überdachte Pausenhalle. Durch direkte Zugänge aus den Erdgeschossräumen kann diese für Unterricht oder Interaktionen genutzt werden.
Im ersten und zweiten Obergeschoss sind alle Klassenzimmer untergebracht, die jeweils pro Stockwerk drei Cluster bilden. Das grosse Schulhaus wird dadurch in überschaubare Einheiten gegliedert, in denen viel Gestaltungsspielraum liegt, weil sie durch die Treppenhausachsen entfluchtet werden und so alle Vorräume auch als Lernorte genutzt werden können. Durch die offen gestalteten Gruppenräume können die Vorräume belichtet und in die Unterrichtsgestaltung einbezogen oder als Pausenräume genutzt werden.
Im 3. Obergeschoss befinden sich am Südende der Hauswirtschaftscluster und am Nordende die Naturwissenschaftsräume. Die dazwischenliegende, überdachte Terrasse kann zum Essen, als Kräutergarten, für Experimente oder als Aussenklassenzimmer für das ganze Haus genutzt werden. Hier lässt sich die Oberstufe auf eine einfache Art um einen zusätzlichen Cluster erweitern, sollte der Platzbedarf in Zukunft steigen.
Barbara Wiskemann ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.
Michèle Mambourg ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.
Nicole Deiss ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.
Jan Roost ist Architekt. Er ist Teil von Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.
Roberto Ruggiero ist Architekt. Er ist Teil von Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.