Die öffentliche Mitwirkung zur Erneuerung der Schulanlage Mühlematt soll im Frühling 2025 stattfinden. Der Gemeinderat unterstützt den Vorgehensvorschlag der Spezialkommission Mühlematt. Zehn Faktenblätter, darunter auch zu den Finanzen und zum baulichen Zustand der Schulanlage, erlauben eine vertiefte Einsicht ins komplexe Thema.
Die vom Gemeinderat eingesetzte Spezialkommission Mühlematt (SKM) hat viel Grundlagenarbeit geleistet, über Zahlen gebrütet und den Zustand der Schulanlage Mühlematt untersucht. Am 28. November 2024 hat der Gemeinderat den Vorschlag der Spezialkommission zur Mitwirkung der Bevölkerung gutgeheissen.
Rund ein Jahr war die Spezialkommission an der Arbeit, doch zu Wort gemeldet hat sie sich selten. Mit gutem Grund. Kommissionspräsident und Gemeinderat Stefan Neuenschwander: «Wir waren im Dilemma. Auf der einen Seite gab es ein berechtigtes Interesse an unserer Arbeit. Auf der anderen Seite hatten wir auf zahlreiche Fragen noch zu wenig fundierte Antworten. Bevor wir nicht belastbare Fakten erarbeitet hatten, konnten und wollten wir nicht voreilig kommunizieren.»
Einige Beispiele dieser Fragen: Wie ist die Bausubstanz der Mühlematt? Wie lassen sich eine Sanierung oder ein Neubau etappieren? Was ist dringender – Schulräume oder Sporthallen? Was für Räume brauchts, um zeitkonform unterrichten zu können? Wie lassen sich Kosten senken und im Griff halten? Wie ist die Erneuerung mit den Finanzen Belps vereinbar? Wie stehts um die Nachhaltigkeit? Fragen über Fragen, die sich nicht auf die Schnelle beantworten liessen. So hat die Spezialkommission in diesem Jahr acht Sitzungen durchgeführt, Themen aus den Bereichen Bau, Statik, Architektur, Pädagogik, Nachhaltigkeit und Finanzen behandelt, umfangreiche Grundlagen zusammengetragen und eine Zustandsanalyse erarbeiten lassen.
Jetzt liegen die Ergebnisse vor. In zehn Faktenblättern sind die Resultate zusammengetragen. Sie vermitteln Hintergründe und zeigen Zusammenhänge auf, um ein besseres Verständnis zu erhalten. Die Faktenblätter in der Übersicht:
Mit Blick auf die breite Mitwirkung dienen die Faktenblätter der Bevölkerung als Informationsquelle und Nachschlagewerke.
Der Gemeinderat hat die Spezialkommission Mühlematt (SKM) eingesetzt, um die Arbeiten zur Erneuerung der Mühlematt breiter abzustützen und die betroffenen Kommissionen miteinzubeziehen.
Die Mitglieder der Spezialkommission (v.l.n.r):
Nachdem die Belper Bevölkerung im November 2022 den Projektierungskredit für einen Neubau abgelehnt hatte, wurde das Raumprogramm für die Schulanlage Mühlematt reduziert. Noch vor dem Einsatz der Spezialkommission wurde der Variantenfächer wieder geöffnet. Insgesamt standen drei Varianten im Raum. Die Variante «Neubau reduziert» orientierte sich am verkleinerten Wettbewerbsprojekt «Le Fil rouge». Die Variante «Sanierung» setzte auf eine Erneuerung und Ergänzung der bestehenden Bauten. Und die Variante «Mix» verfolgte ein Gemisch aus Neubau und Sanierung. Diese ursprünglichen Varianten werden derzeit weiterentwickelt. Am Ball sind die Sonderkommission und Fachpersonen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Kosten und Architektur.
In einem ersten Schritt – bereits im vergangenen November durchgeführt – wurde mit der Schule und einer Elterngruppe erhoben, was aus Sicht Schule und Pädagogik vorrangig ist. Eine Priorisierung ist nötig, da die Schulanlage Mühlematt aus finanziellen Gründen in mehreren Etappen zu erneuern ist. In jeder Variante und jeder Etappierung muss die Schule funktionieren können. Die Erhebung zeigt: Unterrichtsräume mit geruchs- und naphthalinfreier Raumluft sowie genügend Gruppenräume sind prioritär. Das Raumprogramm wurde aufgrund dieser Priorisierung vertieft und angepasst.
Im zweiten Schritt werden die Varianten basierend auf dem überarbeiteten Raumprogramm und den Prioritäten der Schule vertieft und auf der Zeitachse etappiert. Zur Qualitätssicherung begleitet ein Fachgremium die Entwicklung der Varianten.
In einem dritten Schritt werden die Varianten anhand verschiedener Kriterien entlang der drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Gesellschaft überprüft. Zum Abschluss dieses Schritts sind die Vor- und Nachteile jeder Varianten bekannt.
Im vierten Schritt startet die öffentliche Mitwirkung. Den Auftakt macht ein Anlass, an welchem der Bevölkerung die Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen präsentiert werden. Anschliessend erfolgt eine mehrwöchige breite Umfrage. Zu jeder Variante können sich die Belperinnen und Belper zum Beispiel über die Nachhaltigkeit, die Kosten, die Etappierung und noch vieles mehr äussern. Die Mitwirkung ist nach derzeitiger Planung im Frühling 2025 vorgesehen.
Im fünften und letzten Schritt wertet die Spezialkommission die Umfrage aus und empfiehlt dem Gemeinderat die Weiterverfolgung einer oder allenfalls auch zweier Varianten. Die Umfrageergebnisse und die Empfehlung werden der Bevölkerung kommuniziert.
Mit den Faktenblättern und dem schrittweisen Vorgehen ist die Basis zur Vorbereitung der Mitwirkung gelegt. SKM-Vizepräsident Richard Humbel: «Die Diskussionen in der Kommission waren intensiv. Ich bin überzeugt, dass wir das Geschäft nun sauber aufgegleist haben.»
Der Gemeinderat hat die Spezialkommission Mühlematt (SKM) eingesetzt, um die Arbeiten zur Erneuerung der Mühlematt breiter abzustützen und die betroffenen Kommissionen miteinzubeziehen. Die Mitglieder: Adrian Schwab (Baukommission, SP), Daniela Schädeli (Leiterin Familie und Bildung Gemeinde Belp), Daniel Widmer (Liegenschafts-, Freizeit- und Sportkommission, SVP), Marcel Spinnler (Bildungs- und Kulturkommission, SP), Daniel Finger (Schulleiter Mühlematt), Stefan Neuenschwander (Präsident SKM, Gemeinderat, SP), Richard Humbel (Vizepräsident SKM, Finanzkommission, EVP), Rebekka Schaller (Liegenschafts-, Freizeit- und Sportkommission, Grüne), Thomas Reusser (Leiter Finanzen Gemeinde Belp), Göri Clavuot (Leiter Planung und Infrastruktur Gemeinde Belp)